Jedes halbe Jahr eine neue Maschine, das ist unser Ziel’, sagt Anton Bax, Geschäftsführer von Q-Fin Quality Finishing, Hersteller von Maschinen zum Entgraten, Schleifen und zur Kantenverrundung von Metallplatten. Den Anfang machte 2013 die Q-Fin Fierde 200, mittlerweile umfasst das Portfolio weitere acht Maschinenlinien. Eine zehnte Maschinenlinie für die Verrundung mit R2+ wird bereits als Prototyp eingesetzt und die Pläne für eine nächste Maschine liegen schon auf Papier vor. Darüber hinaus wird Q-Fin in diesem Herbst ein neues Maschinendesign bei verschiedenen Messen präsentieren. Kantenverrundung wird immer wichtiger. Die Kunden akzeptieren keine scharfen Kanten bei Produkten mehr. In manchen Fällen ist Kantenbrechen ausreichend für ein handfreundliches Produkt, in anderen Fällen wird tatsächlich ein Radius vorgeschrieben. Zum Beispiel, weil ohne Kantenverrundung des Werkstücks beim Pulverbeschichten oder Verzinken die Beschichtung bzw. das Zink nicht gut an den Seitenflächen haftet (‘Kantendeckung’). Auftraggeber stellen immer öfter Anforderungen an den Radius und die Behörden verlangen standardmäßig eine Verrundung mit Radius R2. Je größer die Verrundung, desto besser die Haftung der Beschichtung oder des Lacks an den Seitenflächen des Produkts. ‘Aber die Entgratung mit einem größerem Radius hat seine Grenzen, denn je größer der Radius, desto mehr Zeit und Bürsten kostet es’, sagt Bax. ‘Vorerst setzen wir die Weiterentwicklung der Entgratung mit einem Radius über R=2 fort.’ Q-Fin entwickelt sich schnell. Das Unternehmen aus Bergeijk besteht nun seit fast fünf Jahren und der Zähler steht derzeit bei 200 verkauften Maschinen. ‘Wir haben uns in den Niederlanden in kurzer Zeit einen guten Namen gemacht. Verbesserungen sind jedoch immer möglich. Unser Ziel ist, bis 2022 weltweit eine Spitzenposition als Hersteller von Entgratmaschinen zu erreichen, so wie jetzt in den Niederlanden’, sagt Joost Kouwenbergh, Programmmanager bei Q-Fin und verantwortlich für den Verkauf. Q-Fin stellt in diesem Herbst u. a. auf den internationalen Messen Deburring EXPO (Karlsruhe) und Blechexpo (Stuttgart) aus.
Neubau
‘Mit dem vor Kurzem in Betrieb genommenen Neubau haben wir für weiteres Wachstum Platz genug. Schon seit 2015 denken wir über einen Neubau nach, unter anderem weil Nachbar Laserparts immer mehr Raum in Beschlag nahm. Vergangenen Juli zogen wir schließlich in das neue Gebäude um, 500 Meter weiter am Wilgenakker, ebenfalls in Bergeijk. Damit wächst das Unternehmen von 600 m2 auf 1.800 m2 Firmenfläche und eine Erweiterung auf 2.800 m2 ist möglich’, so Bax. Die treibende Kraft für die Aufnahme der Fertigung von Entgratmaschinen war Koen de Waard. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Servicemonteur und später als Inhaber von KW Machinehandel wusste er genau, was die Kunden im Bereich von Schleif- und Entgrattechnik wünschen. 2011 schlug er Anton Bax von Bax Metaal vor, gemeinsam eine eigene Linie Schleif- und Entgratmaschinen zu entwickeln und zu fertigen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete er bereits selbst an der Entwicklung von zwei Prototypen. ‘2012 haben wir uns ausgehend von diesen Testmodellen gemeinsam an die Arbeit gemacht und nach einigen Änderungen ist die erste Entgratmaschine von Q-Fin entstanden. Dies war gleichzeitig der Startschuss für die Gründung des neuen Unternehmens Q-Fin, was für Quality Finishing steht’, sagt Bax. Das Wissen wurde in QKC gebündelt, diese Abkürzung steht für ‘Q-Fin Kennis Club’. QKC verfolgte schon bald das Ziel, kontinuierlich Innovationen in der Schleif- und Entgrattechnik zu schaffen. Zudem erhielt es die Funktion eines Testzentrums für Entgratmaschinen, Schleifmaterial und eingehende Kundenprodukte. Dabei fungiert es als Ansprechpartner für Kunden und finden dort Brainstormings über die Entwicklung neuer Maschinen statt. ‘Ein Beispiel für eine Kundenfrage ist der Brandrand, der entsteht, wenn man Stahl mit Sauerstoff schneidet. Diese Oxidhaut kann man verhindern, indem man mit Stickstoff schneidet, aber das ist relativ teuer. Die Oxidhaut muss entfernt werden. Mit einer normalen Entgratbürste funktioniert das nicht. Deshalb haben wir Gespräche mit einem Hersteller von Entgratbürsten aufgenommen. Das Ergebnis war eine neuartige Bürste, mit der diese Oxidhaut sehr gut entfernt werden kann’, berichtet Kouwenbergh.